Mögliche Wolfsattacken im Bereich der Verbandsgemeinde Brohltal werden untersucht
Nachdem in einem Gatter in Spessart in der Verbandsgemeinde Brohltal in der Nacht vom 3. auf den 4. November 13 Dammwildtiere gerissen wurden, ist am 10. November in Hohenleimbach ein gerissenes Wildtier gefunden worden. Aktuell laufen Untersuchungen, ob die Angriffe von Wölfen oder Luchsen ausgegangen sein könnten.
Zur Klärung wurden DNA-Spuren an den gerissenen Tieren entnommen, deren Ergebnisse noch nicht vorliegen. Das Bundesamt für Naturschutz hat in einem Leitfaden eine
Zusammenfassung von Wolfsverhalten, Ursachen und Handlungsbedarf erstellen lassen. Das Konzept dient der Bewertung von Wolfsverhalten und gibt Handlungsempfehlungen. Hier ein Auszug daraus:
- Hunde an der Leine führen: In Gebieten, in denen der Wolf gesichtet wurde oder vermutet wird, sind Hunde unbedingt angeleint zu führen.
- Nutztiere wolfssicher unterbringen: Nutztierhalter sollten ihre Tiere in der Nacht sicher unterbringen und den Weideschutz entsprechend anpassen. Schutzmaßnahmen für Gehegewild und Weidetiere konnen über das Bundesamt für Naturschutz unter www.bfn.de eingesehen werden.
- Verhalten bei Wolfsbegegnungen: Im unwahrscheinlichen Fall einer Begegnung mit einem Wolf sollte man sich lautstark bemerkbar machen, ruhig zurückweichen und nicht weglaufen.
Zusätzlich weist das Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie und Mobilität auf weiterführende Verhaltenstipps hin. Ein Managementplan für den Umgang mit Wölfen in Rheinland-Pfalz kann im Internet mit folgenden Link eingesehen werden:
https://mkuem.rlp.de/fileadmin/14/Service/Publikationen/Managementplan_fuer_den_Umgang_mit_Woelfen_in_RLP_2023.pdf
Falls Sie ungewöhnliches Verhalten bei Tieren bemerken, weitere Tierkadaver entdecken oder möglicherweise einen Wolf sichten, melden Sie dies bitte der KLUWO, einer Zentralstelle der Forstverwaltung in Rheinland-Pfalz. Hotline: 06306-911-199, Mail:
Verbandsgemeindeverwaltung Brohltal
Pressestelle
Niederzissen, 11.11.2024
Nachtrag 15.11.2024: Inzwischen wurde festgestellt dass es sich um den Wolf GW4433m "Alpen-/Italienische Population; Erstnachweis RLP, Herkunftrudel unbekannt" handelt. (Quelle: Wolfsnachweise RLP)
Nachtrag 20.11.2024: Veröffentlichung kluwo: Die am Dienstag den 05. November 2024 innerhalb des Gemeindegebiets Bell (VG-Mendig, LK- Mayen-Koblenz) genommenen DNA-Abstriche von 2 toten und 2 verletzten (davon 1 notgetötetes) Schafen ergab, als Ergebnis "Wolf" mit dem Haplotyp HW22, daher zugehörig zur Alpen-/Italienischen- Population. Die Individualisierung der Proben ergab den Nachweis des Individuums GW4433m (Nutztierübergriff in Spessart am Vortag, 04.11.24). Der aktuelle Aufenthaltsort des Wolfs ist nicht bekannt.
Möglicherweise ist der Wolf GW4433m auf seinem Weg von Spessart nach Bell durch die Weiberner Gemarkung gelaufen.