50-jähriges Jubiläum im Juni 2017 in Weibern/Oberösterreich
Das, was 1967 mit einem Ausflug der Feuerwehr aus Weibern/Österreich in die Eifel seinen offiziellen Anfang nahm, jährte sich 2017 zum 50. Mal: Die Partnerschaft zwischen der Gemeinde Weibern in Oberösterreich mit der Gemeinde Weibern in der Eifel. Anlass genug, dass sich eine große Delegation über Pfingsten auf den Weg machte, um das 50jährige Jubiläum in Österreich gebührend zu feiern.
Gruppenfoto zum Treffen anläßlich des 50-jährigen Jubiläums der Partnerschaft in Weibern / Oberösterreich an Pfingsten 2017
Das Mitbringsel der Weiberner (D) für die Weiberner (A): Eine Bank aus Eifeler Vulkangestein und Eifeler Holz gefertigt vom örtlichen Steinhauerverein, insbesondere von Hermann Hilger, Rene Dahm und Werner Wilms.
Pünktlich um 8:00 am Freitag, den 02.06. machte sich der Tross auf in die ca. 650 km entfernte Partnergemeinde. An Bord waren u. a. Personen der 1. Stunde, die bereits am ersten Partnerschaftstreffen teilgenommen hatten, weitere „langgediente“ Österreich-Fahrer, Mitglieder der Blaskapelle (incl. Chaosorchester), der Freiwilligen Feuerwehr, Vertreter der Ortsgemeinde, aber auch einige, die zum ersten Mal dem Treffen beiwohnen wollten.
Aufgrund der intensiven Bautätigkeit auf den deutschen Autobahnen und den hieraus resultierenden Staus am Pfingstwochenende, gestaltete sich die Hinfahrt etwas zäh. Dank der Unterhaltung durch die Mitglieder des Chaosorchesters kam jedoch zu keinem Zeitpunkt Langeweile und Frust auf.
Obwohl wir unser Ziel mit fast 2 Stunden Verspätung erreichten, wurden wir von unseren Gastgebern mit der gewohnten Herzlichkeit empfangen. Nach dem Bezug der Zimmer folgte als erster Punkt des offiziellen Programms ein Sektempfang im MUFUKU, wo man, nach der Begrüßung durch Bürgermeister Roitinger, im Rahmen einer exzellenten Fotoausstellung auf die 50 Jahre Partnerschaft zurückschauen konnte. Höhepunkt war ein von Rudolf Harra hergestellter Film über die ersten vier Partnerschaftstreffen. Abgeschlossen wurde der Abend in gemütlicher Runde im Biergarten des Gasthauses Roitinger.
Am nächsten Morgen galt es die Wanderschuhe zu schnüren. Auf dem Programm stand bei hochsommerlichen Temperaturen eine Wanderung mit anschließendem Mittagessen ins benachbarte Aistersheim, wo wir auch dankbar die Möglichkeit annahmen, das dortige Wasserschloss zu besichtigen. Besonders beeindruckend waren die Bibliothek mit über 6000 Büchern aus vergangenen Tagen und die Kapelle sowie die Großzügigkeit der Räumlichkeiten.
Am Abend folgte dann in der Festhalle der Freiwilligen Feuerwehr der Festakt zum 50jährigen Partnerschaftsjubiläum. Nach einigen einführenden Klängen durch das Blasorchester Weibern erfolgte zunächst die Begrüßung durch den Kommandanten der Feuerwehr Weibern Georg Stockinger, dann übernahm Thomas Müller die Regie für den weiteren Verlauf des Abends. In mehreren Gesprächsrunden ließ er die 50 Jahre Revue passieren. Erster Gesprächspartner war mit Rudolf Harra ein Mann der ersten Stunde, den man sicherlich zu den Vätern der Partnerschaft zählen kann. Mit eindrucksvollen Worten schilderte er den Beginn der Partnerschaft und spannte gekonnt den Bogen bis zum Jubiläum. Ihm folgten – immer im Wechsel mit einem Musikvortrag - die beiden „Altbürgermeister“ Horst Müller und Gerd Hackenbruch. Sie schilderten, wie sie sich kennenlernten, wie aus dem gegenseitigen Austausch ein beidseitiger Lernprozess einsetzte und wie aus der Kollegialität eine tiefe persönliche Freundschaft entstand, die auch heute noch besteht. Im Anschluss erhielten mit Josef Murauer und Gerd Freund zwei altgediente Feuerwehrkameraden, die an sehr vielen Partnerschaftstreffen in wichtiger Funktion teilgenommen haben, das Wort. Beide schilderten die Bedeutung einer solchen Partnerschaft über Grenzen hinweg und bekräftigen, dass sie sich auch weiterhin für den Fortbestand der Partnerschaft einsetzen werden. Ihnen folgte Vize-Bürgermeister Walter Marböck, der uns in der Vorbereitung ein kompetenter Ansprechpartner gewesen war. Als jemand, der an vielen Partnerschaften teilgenommen hatte und zusätzlich auch bei den Feierlichkeiten zum 100jährigen Jubiläum unserer Freiwilligen Feuerwehr in der Eifel zu Gast war, wusste er so manche Geschichten rund um die einzelnen Partnerschaftstreffen zu erzählen.
Ihm folgten mit Manfred Roitinger und Peter Josef Schmitz die Bürgermeister der beiden Gemeinden. Jeder erhielt zunächst die Gelegenheit mit Hilfe einer Power-Point-Präsentation die Mitglieder der Partnergemeinde über das zu informieren, was sich seit dem letzten Treffen in den jeweiligen Kommunen getan hatte und wohin der weitere Weg gehen soll. Dann folgte der Austausch der Gastgeschenke. Zuerst wurde das Präsent aus der Eifel übergeben: Ausgehend von dem Gedanken, dass Partner sich im Sitzen viel besser unterhalten können als im Stehen, hatten die Verantwortlichen Mitglieder des Steinhauervereins um die Herstellung einer Bank gebeten. Hermann Hilger und Werner Wilms, unterstützt von Rene Dahm, der die Schreinerarbeiten ausführte, ließen sich nicht lange bitten und gestalteten ein wahres Kunstwerk. In die aus Basalt hergestellte Bank wurden seitlich die Wappen der beiden Gemeinden eingelassen. Hermann Hilger, der als Gast anwesend war, wurde daraufhin zur Bühne gebeten und von allen Anwesenden zu Recht mit minutenlangem Beifall überschüttet. An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an das DRK Weibern, die den Transport von der Eifel bis nach Österreich übernommen hatten.
Auch unsere Freund aus Österreich hatten sich großartige Geschenke für das denkwürdige Jubiläum einfallen lassen: Bürgermeister Roitinger überreichte als Erinnerung an das Treffen zwei Fahnen, die extra zum 50jährigen Jubiläum kreiert worden waren sowie eine großartig gestaltete Broschüre über alle Jahre der Partnerschaft, die von allen Gästen sofort in Augenschein genommen wurde.
Begleitet von den musikalischen Klängen von Helmut Fehringer ließen die Teilnehmer den Abend mit kühlen Getränken ausklingen und so mancher fand erst spät den Weg in sein Bett.
Trotzdem war die Festhalle am morgendlichen Gottesdienst bis auf den letzten Platz gefüllt. Im Rahmen seiner Predigt der sehr feierlich gehaltenen Messe ging Hochwürden Magister Johannes Blaschek Pastor mit bewegenden Worten auf das Partnerschaftstreffen ein. Nahtlos folgte der Frühschoppen, hier konnte unsere Blaskapelle unter der jugendlichen Leitung von Jessica Kairies und Ronja Moll ihr Können zeigen. Obwohl nur mit 12 Personen besetzt, brachte sie die Menge zum Kochen und wurde durch das Publikum zu mehreren Zugaben motiviert. Der Rest des Nachmittags wurde zu mehr oder weniger tiefsinnigen Gesprächen und zur Vertiefung alter und Knüpfung neuer Freundschaften verwendet. Zum Abschluss dieses wunderbaren Tages stand noch ein Besuch im Gasthaus Roitinger an.
Am Montag, 05.06.2017 hieß es Abschied nehmen. Nach einem ausgezeichneten Frühstück, das uns unsere Gastgeber präsentierten, Abschieds- und Dankesworten und einem Gruppenfoto aller Beteiligten, folgte das „Aufwiedersehen“, bei dem so manche Träne rollte.
Die Rückfahrt erfolgte dann fast staufrei, so dass am frühen Abend alle wieder wohlbehalten in der Eifel ankamen.
Als Fazit bleibt festzuhalten, es waren unvergessliche Tage, geprägt von großer Freundschaft und einer großartigen Gastfreundschaft. Die Messlatte für uns Weiberner aus der Eifel beim nächsten Treffen liegt sehr hoch!